Interview mit Roswitha über Veränderungen und Herausforderungen im Hotel Winzer
Hallo Roswitha, Du hast bereits drei Familiengenerationen von Geschäftsführern im Hotel Winzer miterlebt. Wie kann man sich die Anfänge vorstellen?
Ich bin durch meine Schwester zum Hotel Winzer gekommen. Sie hat sich hier als Köchin beworben und hat mir erzählt, dass auch noch eine Stelle als Kellnerin frei wäre. Also haben wir gemeinsam am 15. Dezember 1982 angefangen. Damals bestand bereits das Haupthaus mit der englischen Bar, einer Kegelbahn und etwa 100 Betten. Sauna und ein Hallenbad sowie eine große Terrasse gab es damals auch schon. Kulinarisch wurde man in zwei Speiseräumen versorgt. In einer Nische mit zwei großen Tischen und einem Fernseher haben sich die Hotelgäste versammelt, um Nachrichten oder nach dem Abendessen eine Sendung bzw. einen Film anzuschauen. Früher fuhren die Gäste zwei Wochen auf Urlaub zum Wandern, Sightseeing, Baden oder für Tagesausflüge. Die Gäste buchten meist ein Jahr im Voraus und der Schriftverkehr fand noch über den Postweg statt. Da hat sich gegenüber heute schon sehr viel geändert.
Wie haben sich Hotel und Gäste in dieser Zeit verändert und wie gehst Du mit diesen Veränderungen um?
Das Hotel ist enorm gewachsen. Sowohl baulich als auch thematisch.
Es gab und gibt laufend Modernisierungen, da wir den Gästen einfach den neusten und höchsten Standard bieten wollen. Die Familie Winzer ist da schon immer sehr zukunftsorientiert unterwegs. Dann gab es natürlich die große Umstellung auf Wellness und Paare. Heute bleibt ein Gast durchschnittlich zwei bis drei Nächte, um kurz mal raus aus dem Alltag zu kommen. Damit hat sich auch der Tagesablauf enorm geändert. Die Gäste sind auf der Suche nach Ruhe, Zweisamkeit, Entspannung und Genuss. Sie bleiben zwar kürzer, aber dafür viel länger im Hotel und brauchen hier natürlich auch Betreuung. So hat sich die Anzahl der Mitarbeiter mit den Ansprüchen und der Größe deutlich erhöht. Man wächst auch als Einzelner ganz automatisch mit den Generationen und den Jahren mit. Ich denke, wir verändern uns alle im Laufe des Lebens. Wenn man erfolgreich bleiben will, reagiert man auf die schnellen Veränderungen am besten mit Flexibilität. Es ist immer wieder eine Herausforderung.
In welchen Positionen hast Du im Haus bereits gearbeitet und was waren die größten Herausforderungen über die Jahre?
Ich habe bisher im Restaurant, der englischen Bar und der Rezeption im Hotel Winzer gearbeitet. Auf den Baustellen habe ich mitgeholfen, das hat Spaß gemacht! Auch das Cocktailmixen in der Bar war eine schöne Aufgabe. Für mich war damals an der Rezeption die größte Umstellung die Digitalisierung. Der erste Computer und das Hotelprogramm waren eine große Herausforderung. Kein Postweg und kein Fax mehr. In drei Tagen wurden wir eingeschult, da rauchte uns erst einmal der Kopf. Ich mag aber Herausforderungen. Ich glaube, deswegen arbeite ich auch so gerne hier.
Was ist Dir in Deiner aktuellen Position als Restaurantleiterin wichtig?
Wichtig sind mir in unserer Küche die regionalen Zutaten. Das kommt bei den Leuten gut an und schmeckt halt einfach unverwechselbar gut. Dazu sind unsere Speisen hausgemacht. Beim gemeinsamen kulinarischen Genuss in unseren Restaurants kann man sich so richtig verwöhnen lassen. Ich möchte, dass sich unsere Gäste rundum wohlfühlen. Das ist uns bisher gut gelungen.
Hast Du eine Lieblingsspeise aus Eurer Küche?
Ja, das Topfen-Marillensoufflé mit Streusel. Damit kann man mich verwöhnen.
Letzte Frage: Was ist das Highlight eines Arbeitstages für Dich?
Wenn in der Früh schon die Sonne scheint und ich raus an die frische Luft gehe. Und wenn ich abends am Ende des Tages auf der Terrasse sitze und mit mir und meinem gelebten Tag zufrieden bin.
Danke für das Interview Roswitha. Wir wünschen Dir weiterhin ein so erfülltes Arbeitsleben im Hotel Winzer!